Nichts ist unmöglich – Fliegen während Corona – Tiefer Überflug in Frankfurt

Am 14.5.2020 wagten wir uns nach einer Zwangspause (Corona bedingte Einschränkung für die Privatfliegerei) wieder in die Luft.
Mit Masken ausgestattet sind wir zunächst von Speyer nach Mainz geflogen. Auf dem Weg nach Mainz haben wir einen Umweg in Kauf genommen in Richtung Westen. Ziel: die neu fertiggestellte Hochmoselbrücke.

Nach einer kurzen Pause in Mainz bei bestem sonnigen Wetter, sind wir entlang des Taunus in Richtung Osten geflogen, nördlich Wiesbaden in Richtung Frankfurt Mainhatten. Ziel: Sightseeing Tour über dem Zentrum Frankfurts mit anschließendem „Low Approach“ (tiefen Überflug über eine Landebahn) auf dem internationalen Flughafen von Frankfurt.
In Koordination mit Langen Information – einem Informationsdienst für Piloten – haben wir unseren Wunsch bekanntgegeben. Nach einem kurzen „öööhh, muss ich abklären….standby…“ kam recht schnell die Anweisung, den Tower von Frankfurt anzurufen „Contact Tower 118,780“. Kurzum getan, kam direkt die Freigabe seitens Tower, in den sonst sehr gefüllten Luftraum einzufliegen und uns für einen tiefen Überflug vorzubereiten.
Da zu diesem Zeitpunkt noch einige wenige Frachtflugzeuge im Anflug waren, wurden wir angewiesen, etwas Zeit über der Frankfurter Innenstadt zu vertreiben. Diese „Einladung“ haben wir natürlich gerne angenommen und durften so in geringer Höhe den tollen Ausblick über die Skyline von Frankfurt genießen.

Nach wenigen Minuten wurden wir angefragt „DERTC, ready for low approach?“ (Sind Sie bereit für den Überflug?), womit wir schnell wussten, dass es jetzt „zur Sache geht“.
Wir haben uns in Richtung Anflugpunkt „November“ begeben, über welchen wir anfliegen sollten. Der Puls schnellte schnell in die Höhe, denn wir waren unmittelbar davor, einer der größten Flughäfen der Welt anzufliegen, was zu „normalen“ Zeiten nahezu unmöglich ist. Die nächste Anweisung war, dass wir von Norden des Terminals direkt auf die Landeschwelle der Piste 07C anfliegen sollten „DERTC, proceed direct threshold runway 07C“.
Wir nahmen Steuerkurs auf die Landebahn und warteten auf weitere Anweisungen für den Überflug. Schon hier zeigte sich, wie leer der Flughafen ist, fast schon erschreckend aber dennoch beeindruckend, wie alle Flugzeuge am Boden „eingepackt“ sind und in Reih und Glied auf einer Startbahn geparkt waren.
Es gab nun den Funkspruck, auf den viele sehnlichst waren: „DERTC, cleared low approach runway 07C, thereafter fly traffic circuit in the south and follow runway 18 direction south to Speyer“, auf Deutsch: “Freigegeben zum tiefen Überflug auf Landebahn 07C, anschließend fliegen Sie im Süden eine Platzrunde und folgen Sie der Piste 18 nach Süden in Richtung Speyer“.

Das war der lang ersehnte Wunsch, einmal mit dem kleinen Flugzeug Frankfurt anzufliegen, wo sonst nur Flugzeuge operieren, die definitiv mehr als 600 kg schwer sind 😀
Wir flogen ca. 30 m Höhe auf die Piste zu und sind dann durchgestartet und folgten den Anweisungen des Controllers des Towers in Richtung Süden. Nach ca. zehn Minuten war der Spaß im Frankfurter Luftraum mit großer Freude fertig und flogen anschließend nach Speyer. Corona hat auch Positives….leere Lufträume ermöglichen das, was sonst im normalen Alltag sicher nahezu unmöglich ist 😀 In diesem Sinne: Bleibt gesund!
Euer Pierre.